No title by Unknown

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Autor:Unknown
Die sprache: eng
Format: mobi


KAPITEL 16

Am Ende der Nacht setzte der Regen wieder ein und verwandelte die Reste des Gemeindezentrums in einen Haufen schmutziger Asche. Die aufsteigenden Rauchsäulen wurden sofort vom Wind verweht. Eine Ecke des Gebäudes war teilweise stehengeblieben, ein paar Meter verkohltes Holz, die ins Nichts ragten. An manchen Stellen konnte man noch Gegenstände in den Trümmern erkennen: die Kante eines vom Feuer verbeulten Stahlschranks oder ein paar verschmorte Stuhlbeine, die aus der Asche standen wie tote Zweige aus einer grauen Schneeverwehung.

Es war eine düstere Szenerie, die durch die dunklen, dichten Wolken noch bedrückender wirkte. Die Gipfel der niedrigen Berge waren von dieser Decke wie abgeschnitten. Der Regen ging beinahe horizontal über die Insel, und der Sturm war noch stärker geworden und peitschte alles auf seinem Weg nieder.

Sobald es hell geworden war, waren Brody, Fraser und ich zum Gemeindezentrum gefahren. Ich hatte weniger als vier Stunden geschlafen und war erschöpft. Meine Schulter pochte unaufhörlich, wahrscheinlich hatte ich sie mir bei der Flucht aus dem Feuer verrenkt. An diesem Morgen hatte ich mich im Spiegel kaum wiedererkannt. Mein Gesicht fühlte sich an, als hätte ich einen Sonnenbrand, und war übersät mit kleinen Schnitten von den Glassplittern. Augenbrauen und Wimpern waren versengt, was mir einen merkwürdig erschrockenen Ausdruck verlieh.

Aber Strachan hatte recht: Es hätte wesentlich schlimmer kommen können.

Brody und Fraser standen hinter mir, als ich die qualmenden Trümmer betrachtete. Von Rechts wegen hätte ich warten müssen, bis ein Feuerinspektor geprüft hatte, ob die Ruine sicher war, aber wann das geschehen würde, konnte niemand sagen. Ich machte mir keine Illusionen, dass Janice Donaldsons Überreste diese zweite Verbrennung überstanden haben könnten.

Aber ich musste es mit eigenen Augen sehen.

Der Regen fiel, als würde der Himmel nur aus Wasser bestehen. Er prasselte auf die Asche und verklumpte die äußere Schicht zu einem schwarzen Brei. Trotzdem war das Feuer nicht vollständig erloschen. Die Trümmer schwelten weiter. Ich konnte die Hitze im Gesicht spüren, ein heftiger Kontrast zu meinem kalten Rücken.

«Glauben Sie, da ist noch was heil geblieben?», fragte Brody.

«Eigentlich nicht.» Meine Stimme war wegen des Rauches immer noch heiser.

Fraser seufzte gereizt. Durchnässt und jämmerlich stand er im Regen. «Warum suchen Sie dann?»

«Um mich zu vergewissern.»

In dem Aschehaufen, der einmal die Klinik gewesen war, erkannte ich eine verrußte Kante meines Koffers. Er lag offen da, der gesamte Inhalt war verkohlt. Gleich daneben lag der Stahlwagen, auf dem Janice Donaldsons Schädel und Kiefer gelegen hatten. Er war umgekippt und halb unter den Dachtrümmern begraben. Der Schädel und der Kieferknochen waren nicht zu sehen, aber damit hatte ich auch nicht gerechnet. Die verkohlten Knochen waren bei dem Aufprall bestimmt zu Staub geworden. Vielleicht würde man noch ein paar Zähne finden, aber dazu waren mehr Mittel nötig, als ich jetzt zur Verfügung hatte. Das alles musste warten, bis ein Team der Spurensicherung eingetroffen war, um die gesamten Trümmer durchzusieben.

Tut mir leid, Janice. Ich wischte mir Asche, die der Wind aufgewirbelt hatte, aus dem Gesicht. Dann fiel mir ein kleiner rechteckiger Gegenstand auf, der unter einem Stapel teils verbrannter Bretter lag.

Brody kam näher. «Was ist das?», rief er.



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